Leistungsdruck – was tun?

Unter großer Anspannung erfolgreich einen Wettkampf bestreiten – dieser Herausforderung hat sich wohl jede von uns schon einmal stellen müssen. Ein lang vorbereitetes Turnier steht bevor und dieses Mal soll es wirklich klappen!
Druck wirkt sich negativ auf Dich und möglicherweise auch auf Deine Sportpartner aus. Einem verspannten Reiter ist es z.B. nicht möglich, lockerere und klare Hilfen zu geben. Demnach kann auch die gewünschte Leistung nicht erbracht werden. Egal, wie sehr man auch daran arbeitet.

Beim Umgang mit Leistungsdruck lohnt es sich, folgende Themen zu betrachten:

Warum liebst Du Deinen Sport? Kannst Du die anfängliche Begeisterung noch spüren?

Stell Dir einmal diese die Frage! Versetze Dich ganz intensiv in das Anfangsgefühl der Freude und Begeisterung – „bade“ darin.
Wer Freude hat an dem was er tut, ist in sich gelassener und hat gleichzeitig mehr Energie für die anstehenden Herausforderungen.

Planst Du Deine Trainingseinheit?

Nimm Dir konkrete Ziele für die Trainingseinheiten vor. Dies kann ein Wochen- oder ein Tagesziel sein. Formuliere, wie das Ziel konkret aussehen soll und woran Du erkennst, dass Du Dein Ziel erreicht hast. Unterteile Dein Ziel zunächst kleinere. Erste Etappenziele werden Sie weiter motivieren und führen langfristig zum großen Ziel.

Was war gut in dieser Trainingseinheit?

Notiere auch noch so kleine Erfolge und analysiere diejenigen Punkte, die noch verbesserungswürdig sind. Daraus können auch neue Ziele entstehen.
Beende jede Trainingseinheit mit etwas Positivem! Das erhält die Motivation.

Abwechslungsreiches Trainingsprogramm

Schaffe so viel Abwechslung wie möglich: Baue beispielsweise Stangenarbeit oder einen ruhigen Geländeritt ein. Konstant und konzentriert an einer Aufgabe zu arbeiten, ist zwar unbedingt notwendig, zu verbissen an einer zu arbeiten, schafft nur noch mehr Druck.

Positiv bitte! Prüfe Dein Ziel!

Hast Du ein klares Ziel für die nächste Saison, das nächste Turnier oder den nächsten Trainingsmonat? Stellt dieses Ziel für Dich eine Heraus-, jedoch keine Überforderung dar?

Ziele sollten grundsätzlich angemessene Herausforderungen sein, die positiv formuliert sind und für die es sich lohnt, zu arbeiten.

Wie wurde das Ziel im Umfeld kommuniziert bzw. abgestimmt? Welche Anforderungen stellen mögliche Mäzenen oder Trainer? Ebenso wichtig wie eine klare Zieldefinition ist es, diese regelmäßig mit dem beteiligten Umfeld zu überprüfen und ggf. anzupassen, wenn sich ein Faktor wie z.B. der Gesundheitszustand des Pferdes ändert. Generell gilt: Du und Deine Sportpartner sollten grundsätzlich in der Lage sein, ihr Ziel auch in der Prüfungssituation zu erreichen. Wird ein Ziel zu hochgesteckt, führt dies unweigerlich zu Frustration und Verletzungsgefahren.

Erwartungen aus dem privaten Umfeld

Betrachte auch die Erwartungen Deines privaten Umfeldes. Auch die Familie oder der Partner können Zielvorstellungen an Dich haben. Intensives Training kann auch sehr zeitintensiv sein. Formuliere Zielvorstellungen, die für DICH UND DEINE Sportpartner motivierend sind und kommuniziere diese auch ganz klar an Dein Umfeld. Denke jedoch daran, dass ein angemessenes Ziel auch mit anderen Lebensbereichen vereinbart sein sollte, damit Dir eine Hetzjagd durch den Alltag erspart bleibt. Es hilft, mit Deinem Umfeld darüber zu sprechen, wie es Dir mit diesen Zielen geht und warum Du diese Ziele so gewählt haben.

Mentales Trainieren

Erweitern Dein Training! Neben dem physischen Training, gibt es auch die Möglichkeit, Trainingspassagen mental durchzuführen, um somit Bewegungsabläufe und gleichzeitig die Reihenfolge der gestellten Aufgabe zu verinnerlichen. Wichtig für dieses Training ist es, sich dafür ein ruhiges Zeitfenster einzurichten, indem Du Dich ganz auf Dich konzentrierst. Gönne Dir also eine ruhige halbe Stunde und stelle Dir z.B. das Durchreiten einer Traversale genau vor! Nimm mit allen Sinnen wahr, wie Du die Hilfen gibst und spüre dabei die Bewegung des Pferdes. Diese Art zu trainieren, ist wie eine zusätzliche Trainingseinheit, da unser Gehirn nicht entscheiden kann, ob wir die Tätigkeit real ausführen oder sie nur mit allen Sinneskanälen nachempfinden. Also: genieße eine zusätzliche Trainingseinheit wann und wo immer Du willst, ohne dabei aufsatteln zu müssen!

Gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf

Ausgewogene Ernährung und gesunder Schlaf sind unsere häufigsten Energielieferanten und werden allzu oft unterschätzt. Doch auch diese Faktoren sind für eine größtmögliche Leistungserbringung absolut notwendig. Finde Deinen Schlafrhythmus heraus und lasse Dich in Sachen Ernährung z.B. von einem Ernährungsberater beraten!

Entspannung und positive Stimmung

Für ein gutes Ergebnis auf dem Turnier ist nicht nur Training, sondern auch die nötige Ruhe zwischen den Einheiten wichtig. Schaffe vor dem Turnier täglich 15 Minuten für Dich allein. Der beste Start in den Tag beginnt mit einer Entspannungsübung, um Kräfte für den Tag zu mobilisieren. Ebenso wichtig ist es, am Abend unbeschwert einzuschlafen und störende Gedanken loszulassen.

Regelmäßige Fitness schafft Ausgleich und gute Laune. Auch wenn es zunächst ein klein wenig Überwindung kostet, wird es Dir Dein Körper danken und ihr Wohlbefinden steigern.

Erstelle Deine Lieblingsplaylist und höre sie wann immer es geht!

Auf dem Turnier kannst Du zwischen den Prüfungen z.B. mit Deiner Lieblingsmusik, Atemübungen oder einer mentalen „Kurzreise“ zu Deinem Lieblingsort regenerieren.

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