Nervosität oder Angst?
Hast Du beispielsweise mit Nervosität oder Angst zu kämpfen, empfiehlt es sich diesen Gefühlen auf den Grund zu gehen und die Ursache dafür herauszufinden.
Lege dazu ein Angst-Protokoll an und dokumentiere in welchen Situationen die Angst auftritt, um diesem Umstand genau zu identifizieren und gezielt daran zu arbeiten. Notiere auch, welche Körperreaktionen auftreten. Mit etwas Übung wird es dir gelingen deine Angst zukünftig schneller wahrzunehmen.
Frage dich anschließend bei welchen Herausforderungen es dir bereits gelungen ist mit Deiner Nervosität bzw. Angst besser umzugehen. Überlege Dir, wie Du diese Strategien in der aktuellen Situation anwenden kannst.
Positves Kopfkino
Male Dir einen erfolgreichen Wettkampf aus. Legen Deinen Fokus vor deinem Start nicht auf die Dinge, die schiefgehen könnten, sondern kreiere in Deinem Kopf ein Bild von einem sicheren und gelungenen Auftritt. Wie fühlt sich dieser Moment an? Ein positives Zielbild wird erst lebendig, wenn Du Dich mit allen Sinnen darauf einlässt.
Deine ganz persönliche Freude am Sport
Hole Dir die Freude an Ihrem Sport zurück! Warum hast Du einmal mit dieser Sportart begonnen ? Vermutlich hattest du eine große anfängliche Begeisterung. Versuche Dich besonders in schwierigen Momenten genau daran zu erinnern.
Wirst Du gelassener, wird sich dies auch positiv auf Deine Leistung auswirken. Als überzeugte Reiterin und Tänzrin weiß ich, dass sich über meine eigene Gelassenheit auch auf meine menschlichen und tierichen Sportpartner freuen.
Der Flow – ein wunderbares Erlebnis!
Eine weitere hilfreiche Möglichkeit um persönliche Bestleistungen abrufen zu können ist das Erlangen des Flow-Zustands.
Oftmals kommen wir sehr leicht in den von Prof. Dr. Mihály Csíkszentmihályi beschriebenen Flow, wenn wir Dinge tun, die uns Freude bereiten. Wir sind konzentriert und verschmelzen quasi mit allen unseren Sinnen mit unserem Handeln. Ein Flow-Zustand kann aber auch bei kreativen Tätigkeiten oder im Miteinander mit den für uns liebgewonnen Menschen entstehen.
Im Flow passt die Anforderung genau zu unseren Fähigkeiten. Dabei ist es möglich, unsere persönliche Bestleistung abzurufen. Es fließt einfach in uns. Meist entsteht dabei ein sehr angenehmes Gefühl. Wir kennen unser Ziel und wissen wie von selbst, welcher Schritt als nächster kommt. Wir sind so konzentriert, dass es keinen Platz für andere Dinge und negative Emotionen gibt. Wir verlieren unser Zeitgefühl und manchmal kommt uns ein Moment viel länger vor als er tatsächlich ist. Unser ganzes Tun bereitet uns Freude.
Als ich das erste Mal in einer Turnierprüfung in einen Flow-Zustand kam, konnte ich diesen später viel öfter bewusst wahrnehmen. Egal ob im Sattel, beim Singen, Tanzen, in einer netten geselligen Runde oder ganz allein zu Fuß am Berg.
Vielleicht gelingt es dir besonders gut während einer bestimmten Lektion oder im gestreckten Galopp während eines Ausritts in den Flow zu kommen. Manchmal genügt es an eine bestimmte Bewegung zu denken um in ein gutes Gefühl zu kommen und letztlich den Flow-Zustand zu erreichen.
Literatur: Csíkszentmihályi, M (2018) Flow Das Geheimnis des Glücks